Rundfunk:

„Unser Online-Angebot wird aktueller“

von am 06.06.2018 in Allgemein, Archiv, Digitale Medien, Internet, Interviews, Journalismus, Öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Plattformen und Aggregatoren, Rundfunk

<h4>Rundfunk:</h4>„Unser Online-Angebot wird aktueller“
Peter Boudgoust, ARTE-Präsident, Intendant des Südwestrundfunks (SWR) I © SWR/Monika Maier

SWR mit multimedialer Chefredaktion und „Recherche Unit“ für investigativen Journalismus

06.06.18 Interview mit Peter Boudgoust, Intendant des SWR

Information und Recherche weiter zu stärken, ist ein Ziel des SWR. Anfang Mai 2018 ging die neue multimediale Chefredaktion an den Start. Damit sollen Inhalte noch besser als bisher bereits bei der Planung passend für Fernsehen, Radio, die SWR Aktuell App und soziale Netzwerke konzipiert werden. Zum Januar 2018 nahm in diesem Zusammenhang die Recherche-Unit in Mainz ihre Arbeit auf. Zu den weiteren Schwerpunkten des SWR in diesem Jahr gehören der Polit-Thriller „Die Saat des Terrors“, der die Rolle der Geheimdienste vor dem Hintergrund des globalen Terrors schildert, ein Film über die Wirtschaftswunderfrau Aenne Burda sowie die „Tatort“-Produktion „Vom Himmel hoch“. Bei der FIFA Fußball Weltmeisterschaft in Russland übertragen ARD und ZDF gemeinsam vom SWR Standort Baden-Baden aus alle 64 Spiele an 11 Austragungsorten.

medienpolitik.net: Herr Boudgoust, Sie sagten eingangs der Programmpressekonferenz „Auf unser öffentlich-rechtliches Versprechen können sich die Menschen verlassen.“ Was für ein Versprechen ist das? Worin besteht es?

Peter Boudgoust: Ob im Fernsehen, im Radio oder im Netz: Der SWR bietet Unterhaltung auf höchstem Niveau, Inhalte, die zum Nachdenken anregen und unabhängige, verlässliche Information. Jederzeit und immer frei verfügbar. Unsere Nutzerinnen und Nutzer können sich auf uns verlassen. Darauf verlassen, dass wir unabhängig sind – sowohl von Geldgebern und Investoren als auch von politischer Einflussnahme. Das ist unser öffentlich-rechtliches Versprechen.

medienpolitik.net: Was versprechen Sie Ihren Zuschauern, Hörern und Nutzern im Zusammenhang mit der Diskussion über den Rundfunkbeitrag ab 2021 und möglichen Veränderungen beim Auftrag?

Peter Boudgoust: Ich verspreche Ihnen, dass wir verantwortungsbewusst mit den Mitteln umgehen, die uns die Gesellschaft anvertraut. Und dass wir bei allen Veränderungen immer die Bedürfnisse der Menschen im Blick haben. Unser Anspruch bleibt unverändert: Wir beleuchten die Themen, die hier interessieren. Wir haben die Lebenswelt der Menschen im Südwesten im Blick. Wir halten Schritt mit unseren Wettbewerbern, auch was mögliche Rationalisierungsschritte anbelangt. Aber dabei bleibt eines ganz sicher erhalten: Unser wertvolles Programm, unsere wertvollen Inhalte.

medienpolitik.net: Seit Mai gibt es beim SWR eine multimediale Chefredaktion. Was verändert sich dadurch im Informationsbereich des SWR?

Peter Boudgoust: Das Zusammenführen der beiden ehemaligen Chefredaktionen Fernsehen und Hörfunk ist ein weiterer konsequenter Schritt beim multimedialen Umbau des SWR. Damit wurden auch auf organisatorischer Ebene die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Inhalte noch besser als bisher bereits bei der Planung multimedial und damit passend für Fernsehen, Radio, Online, die SWR Aktuell App und Social Media konzipiert werden können. Beispielsweise sind unter dem Dach der Multimedialen Chefredaktion die bisher getrennten Investigativbereiche um das ARD-Politikmagazin Report Mainz und die neue Recherche-Unit auf der einen und das Datenjournalismus-Team auf der anderen Seite in einer Abteilung zusammengeführt worden. Wir haben nun außerdem die Möglichkeit, unsere Hörfunk- und Fernsehkorrespondenten in den Auslandsstudios in einer Abteilung zusammenzulegen. Das eröffnet natürlich größere Chancen als bisher, dass auch in den Auslandsstudios die Korrespondenten bei Themenplanung, Recherchen und Reportagen multimedial zusammenarbeiten.

medienpolitik.net: Wo ist der Nutzen für den Zuschauer?

Peter Boudgoust: Wir sollten nicht mehr ausschließlich auf den „Zuschauer“ blicken. Der „Zuschauer“ ist ja in der Regel auch Nutzer von Online-Inhalten. Oberstes Ziel des multimedialen Umbaus des SWR ist also, auf die veränderten Gewohnheiten, wie Informationen genutzt werden, zu reagieren. Unser Publikum wird durch die Multimediale Chefredaktion noch mehr hochwertige Inhalte so angeboten bekommen, wie es Informationen nutzen möchte, zum Beispiel mobil unterwegs.
Ein weiteres konkretes Beispiel: Auch unsere ARD-Marke „Weltspiegel“ für hintergründige Auslandsberichterstattung wird durch die Multimediale Chefredaktion gestärkt. Auf der erfolgreichen Facebook-Seite des „Weltspiegel“ werden zum Beispiel noch häufiger als bisher Hörfunk-Korrespondenten in Videos mit Einschätzungen aus ihren Berichtsgebieten zu sehen sein.
Letzten Endes geht es ja auch darum, als öffentlich-rechtlicher Rundfunk in den Social-Media-Kanälen sauber recherchierte Information und verlässlichem Journalismus anzubieten.

medienpolitik.net: Welche Auswirkungen hat die neue Struktur für die SWR-Online-Seite? Wird diese dadurch noch aktueller und vielleicht auch „presseähnlicher“?

Peter Boudgoust: Ihre Fragestellung unterstellt, unsere Online-Angebote seien presseähnlich. Dem ist aus meiner Sicht nicht so. Die Berichterstattung und Information des SWR ist auch online multimedial ausgerichtet. Nehmen wir als Beispiel unser erfolgreiches Nachrichtenangebot SWR Aktuell, dort finden Sie Videos, Audios und Artikel, der Sendungsbezug ist klar ausgewiesen. Die neuen Strukturen werden dazu beitragen, dass wir viel früher als bisher, nämlich gleich zu Beginn unserer Recherchen, die unterschiedlichen Ausspielwege im Blick haben. Und da wir auch das Online-Angebot bei aktuellen Recherchen sofort mitdenken, werden wir Informationen noch schneller im Web verbreiten können. Zum multimedialen Umbau des SWR gehört auch, dass wir das sogenannte „Mobile Reporting“ ausbauen. Alle Reporter im SWR sind mittlerweile mit einer App auf ihren Smartphones ausgestattet, mit der sie Videos drehen, Beiträge schneiden und auch vertonen können. Der Reporter kann das Material direkt von seinem Smartphone per File in den Sender übertragen. Damit gelingt es uns, schneller Videomaterial in den Redaktionen zu verarbeiten und auf den Seiten von SWR.de und in der SWR Aktuell App zu publizieren. Und damit noch einmal zurück zu Ihrer Frage: Nein, unser Online-Angebot ist nicht presseähnlich und es wird auch nicht „presseähnlicher“. Ja, unser Online-Angebot wird aktueller, insbesondere in Sachen Bewegtbild.

medienpolitik.net: Seit Januar existiert in Mainz eine „Recherche Unit“ für investigativen Journalismus. Was ist das Ziel?

Peter Boudgoust: Exklusive eigene Inhalte und investigative Recherchen sind inzwischen die Leitwährung im publizistischen Geschäft. Vor diesem Hintergrund hat sich der SWR entschieden, sein journalistisch investigatives Profil zu schärfen und sich noch deutlicher als bisher mit eigenen hochwertigen exklusiven journalistischen Angeboten abzuheben. Ziel ist es nicht zuletzt, für die Beitragszahler erkennbar zu machen, was den SWR unverzichtbar macht: Unabhängige Recherche, unabhängig auch von wirtschaftlichen Interessen, und ein hohes handwerkliches Niveau in der Umsetzung. Die seit nun etwas mehr als drei Monaten bestehende Unit hat die Aufgabe, sendungsunabhängig zu recherchieren und die Sendungen des SWR und der ARD mit exklusiven Stories zu beliefern, sei es SWR Aktuell, „Report“ Mainz oder „plusminus“. Mit dem verstärkten Engagement in Investigation wird der SWR auch seiner journalistischen Wächterfunktion gerecht. Um ein Beispiel zu nennen: Die Bundesregierung hatte eine Studie des Bundesumweltamtes, die sich mit den tödlichen Folgen von Stickstoffdioxid beschäftigte, monatelang zurückgehalten. Die Recherche-Unit hat das aufgedeckt und die Studie veröffentlicht. Investigativer Journalismus aus einer glaubwürdigen Hand ist gerade in einer Zeit, in der Desinformation und alternative Fakten eine Hochzeit erleben, wichtiger denn je.

medienpolitik.net: Planen Sie auch eine „Recherche-Kooperation“ mit einer oder mehreren Tageszeitungen?

Peter Boudgoust: Das vom SWR produzierte investigative ARD-Magazin Report Mainz hat in der Vergangenheit immer wieder sehr erfolgreich mit dem „Spiegel“, der „Zeit“ und anderen Partnern zusammen Storys recherchiert und publiziert. Dabei sind wir projektbezogen vorgegangen, d.h. es gibt keine institutionalisierte Kooperation. Das wird bei der Recherche Unit nicht anders sein. Dort, wo es sich vom Thema her anbietet, sind wir immer gerne bereit, mit Investigativjournalisten auch außerhalb der ARD zusammenzuarbeiten. Sei es mit Regionalzeitungen, bundesweit erscheinenden Tageszeitungen oder Magazinen.

medienpolitik.net: Der SWR gehört zu den wichtigsten fiktionalen Produzenten innerhalb der ARD für TV-Produktionen und Kinofilmen. Was ist hier 2018 zu erwarten?

Peter Boudgoust: In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat der SWR bereits wichtige fiktionale Programmakzente beim FilmMittwoch im Ersten gesetzt. Von „Die Freibadclique“ über „Zur Hölle mit den anderen“, „Die Notlüge“, „Die Firma dankt“ bis gerade vor kurzem „Spätwerk“ mit Henry Hübchen in der Hauptrolle.
In der zweiten Jahreshälfte setzt der SWR mit dem investigativen Fernsehfilm „Saat des Terrors“ und der Dokumentation „Weg des Terrors“ von Daniel Harrich die Tradition der Themenabende im Ersten zu brisanten gesellschaftlichen Themen fort. Mit Hauptdarstellerin Christiane Paul beleuchtet Harrichs spannender Politthriller die verhängnisvolle Rolle westlicher Geheimdienste beim Aufbau von Terrorzellen.
Auch im SWR Tatort aus Ludwigshafen „Vom Himmel hoch“, geschrieben und inszeniert von Thomas Bohn, wird ein brisantes Thema erzählt: Der moderne Drohnenkrieg im Kampf gegen den Terrorismus. Der Zweiteiler „Aenne Burda“, der voraussichtlich im Dezember 2018 im Ersten zu sehen sein wird, verspricht eine eigenwillige Zeitreise mit Katharina Wackernagel und Fritz Karl in den Hauptrollen. Regisseurin Francis Meletzky erzählt die wahre Geschichte der Verlegerin, die sich auf dem Weg zur Wirtschaftswunderfrau neu erfinden musste, als Geschichte einer Ehe und konfliktreicher Weg einer starken Frau zu mehr Geschlechtergerechtigkeit.

medienpolitik.net: Der SWR ist auch Gesellschafter der MFG Baden-Württemberg. Wie fernsehtauglich müssen Kinofilme sein, die die MFG fördert bzw. bei denen der SWR kooperiert?

Peter Boudgoust: Kino und Fernsehen beeinflussen sich gegenseitig. So hat der SWR bereits mehrfach mit renommierten Kinoregisseuren in der Primetime zusammengearbeitet, z.B. mit Robert Thalheim, Dietrich Brüggemann, Julia von Heinz und ganz aktuell mit Dominik Moll, der zurzeit die SWR/ARTE-Serie „Eden“ inszeniert. Im MFG-Vergabeausschuss für Produktionsvorbereitungs- und Produktionsförderung sind auch Redakteure des SWR vertreten. Mit ihrer Erfahrung im Umgang mit Stoffen, Themen und deren Umsetzung beurteilen sie die Einreichungen. Dabei geht es immer um die zentrale Frage: Welche Geschichten haben die nötige Relevanz oder emotionale Wucht und die erzählerische Kraft, um ein Publikum zu begeistern. Ein Kinofilm wird dabei als das betrachtet, was er ist: Ein Kinofilm. Und als solcher wird er in der Regel auch im TV gezeigt.

medienpolitik.net: Anscheinend beteiligen Sie sich nicht – trotz der großen fiktionalen Kompetenz – mit eigenen Produktionen am Serien-Hype. Warum nicht?

Peter Boudgoust: Sagen wir es mal so: Wir beteiligen uns vielleicht nicht am Serien-Hype um des Hypes wegen. Schließlich muss man auch über die entsprechenden Sendetermine verfügen. Aber selbstverständlich beschäftigen sich die SWR Serien- und Filmredaktionen intensiv mit den nationalen und internationalen Trends. Lassen Sie mich einige Beispiele aktueller Serien nennen, die der SWR produziert bzw. koproduziert hat. Seit Anfang Mai wird im Auftrag des SWR die deutsch-französische Miniserie „Eden“ mit u.a. Juliane Köhler und Wolfram Koch gedreht, die in ARTE als sechsteilige Serie und im Ersten als Dreiteiler ausgestrahlt werden soll. Bei der mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten Miniserie „Das Verschwinden“ von Hans-Christian Schmid ist der SWR Koproduzent. Ganz aktuell ist die Miniserie „Labaule und Erben“ (Arbeitstitel) im Auftrag des SWR entstanden: Eine sechsteilige Miniserie nach einer Idee von Harald Schmidt mit Uwe Ochsenknecht als überfordertem Erben eines Medienunternehmens.

medienpolitik.net: Welches Sparpotential steckt in einem gemeinsamen Sendezentrum von ARD und ZDF wie aktuell bei der Fußball-WM?

Peter Boudgoust: Erfolgreich getestet haben wir ein solches gemeinsames Sendezentrum von ARD und ZDF beim Confed Cup. Dadurch, dass wir jetzt mit einer Fußball-WM das erste Mal eine Großveranstaltung dieser Dimensionen von ARD/ZDF gemeinsam beim SWR aus Deutschland abwickeln, sparen wir im Vergleich zu Rio de Janeiro 2014 allein im TV-Bereich mehr als 80 Prozent Fläche im Internationalen Medienzentrum und mehr als 50 Prozent des Gesamtpersonals vor Ort. ARD und ZDF sparen dadurch im Vergleich zu 2014 jeweils eine siebenstellige Summe und bieten dabei mehr multimediale Angebote auf mehr Ausspielwegen. Wenn wir dann am Ende die Menschen mit guter Arbeit und Qualität im Radio, Fernsehen, Online und in den Sozialen Medien in großer Zahl erreichen, kann diese Art der intensiven Zusammenarbeit auch Blaupause für andere sportliche Großevents sein.

medienpolitik.net: Der SWR entwickelt unter dem Arbeitstitel ARD Player die ARD-Mediathek weiter, die im Sommer 2018 starten soll. Diese Mediathek soll auch personalisiert, „passgenau“, jedem Nutzer spezifische Angebote unterbreiten. Wie wird dieser Algorithmus arbeiten? Auf welche Daten kann er sich stützen?

Peter Boudgoust: Es stehen grundsätzlich unterschiedliche Algorithmen für Empfehlungen zur Verfügung: Contentbasierte Algorithmen suchen zu einem vom Nutzer ausgewählten Inhalt einen anderen ähnlichen Inhalt aus. Kollaborative Algorithmen suchen zu einem vom Nutzer ausgewählten Inhalt andere Inhalte aus, die von anderen Nutzern des Inhalts angeschaut worden sind. Userspezifische Algorithmen berücksichtigen bei einer Empfehlung die bisher vom Nutzer angeschauten Beiträge – und Interessen, die der Nutzer selbst aktiv angegeben hat. Diese Algorithmen werden an verschiedenen Stellen in verschiedenen Kombinationen und Variationen eingesetzt werden. Für ARD.de steht beim Einsatz von algorithmenbasierten Empfehlungen die Erschließung der Angebotsvielfalt der ARD im Vordergrund. Mehr als 80.000 Videos stehen in der ARD Mediathek zur Verfügung – algorithmenbasierte Empfehlungen sollen dabei helfen, dieses ebenso hochwertige wie umfangreiche Angebot für den Nutzer zu erschließen, Abwechslung und die Entdeckung neuer Inhalte zu erleichtern. ARD.de versteht algorithmenbasierte Empfehlungen grundsätzlich als Ergänzung redaktioneller Empfehlungen, die das Team von ARD.de täglich für die Nutzer von ARD.de, der ARD Mediathek und der ARD Audiothek zusammenstellt.

medienpolitik.net: Wird diese Mediathek bereits mit Sprachsteuerung funktionieren?

Peter Boudgoust: Viele Inhalte der ARD stehen bereits über sprachgesteuerte Geräte zur Verfügung: die Nachrichten von tagesschau, SWR aktuell und BR24 zum Beispiel. In der ersten Stufe der neuen ARD Mediathek wird noch keine Sprachsteuerung integriert sein.

medienpolitik.net: Wie transparent wird dieses System funktionieren?

Peter Boudgoust: Für den Nutzer wird in der neuen ARD Mediathek klar beschrieben, ob eine Empfehlung von Redakteurinnen und Redakteuren erstellt wurde oder von einem Algorithmus. Auch die Art des Algorithmus wird beschrieben werden – zum Beispiel: „… weil Sie sich für Dokumentation interessieren“ oder „… weil Sie sich „Tatortreiniger“ angeschaut haben“.

medienpolitik.net: Wie sicher sind die Nutzerdaten bei der ARD?

Peter Boudgoust: Datenschutz hat in der ARD einen sehr hohen Stellenwert. Als Betreiber der ARD Mediathek nehmen wir den Schutz der Daten unserer Nutzer sehr ernst. Wir möchten, dass unser Publikum bei der Nutzung unserer Mediathek immer sicher ist und genau weiß, welche Daten gespeichert und verwendet werden. Wir beachten den Grundsatz der Datenvermeidung und der Datensparsamkeit. Selbstverständlich kann man die ARD Mediathek weiterhin auch ohne Registrierung und Anmeldung nutzen. Grundlage für den Betrieb und den Umgang mit Daten ist das in Deutschland geltende Recht in Form des Bundesdatenschutzgesetzes und der Datenschutz-Grundverordnung der EU – geprüft durch den unabhängigen Datenschutzbeauftragten des Südwestrundfunks.

medienpolitik.net: Was halten Sie von der Idee einer kostenlosen öffentlich-rechtlichen Plattform mit allen Bewegtbildangeboten und Hörfunkangeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?

Peter Boudgoust: Die neue ARD Mediathek kommt dieser Vorstellung einen Schritt entgegen: Sie wird die Angebote der verschiedenen Landesrundfunkanstalten der ARD noch besser zusammenbringen. Das Erste, ONE, die Dritten Programme: Alles unter einem Dach. Unabhängig von der Frage, ob eine Plattform mit allen öffentlich-rechtlichen Inhalten aus Sicht der Nutzer wünschenswert wäre, stellen sich dabei vor allem rundfunkrechtliche und kartellrechtliche Fragen. Und was Audios betrifft: Zurzeit sammeln wir in der ARD Audiothek gute Erfahrungen mit einem Angebot, das sich auf Audios konzentriert.

Der Beitrag wurde in der promedia-Ausgabe 06/18 erstveröffentlicht.

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