Technik
Radio und die Weltfunkkonferenz 2023
13.06.2022. Von Helmut G. Bauer, Rechtsanwalt
Ende 2023 wird die nächste Weltfunkkonferenz (WRC-23) u.a. darüber entscheiden, wie das UHF-Fernsehspektrum in Zukunft genutzt werden soll. Auch wenn es auf den ersten Blick nur um TV geht, hätte ein Abschalten des terrestrischen Fernsehens erhebliche Auswirkungen auf den Hörfunk, weil er viele TV-Senderstandorte mit nutzt. Das UHF-Frequenzband zwischen 470 und 694 MHz wird derzeit für die Ausstrahlung des terrestrischen Fernsehens und für drahtlose Produktionsmittel (PMSE) genutzt. Um in Zukunft über noch mehr Übertragungskapazitäten verfügen zu können, fordert der Mobilfunk weltweit die Zuordnung zumindest eines Teils dieser Frequenzen für seine Dienste. Auch die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Deutschland fordern einen Teil dieser Übertragungskapazitäten, um im Krisenfall besser kommunizieren zu können. Die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer und der Krieg in der Ukraine hätten die Notwendigkeit eines funktionierenden Zivil- und Katastrophenschutzes deutlich gemacht.
[mehr…]
DAB+ ist für private Radios weiterhin kein Geschäftsmodell
05.04.2022. Interview mit Marco Maier, Geschäftsführer von Radio/Tele FFH und stellvertretender VAUNET-Vorstandsvorsitzender
Es müsse eine Finanzierung des Umstiegs auf DAB+ für beide Seiten des dualen Radiosystems geben und nicht nur für die in vielen Bereichen deutlich besser ausgestatteten ARD-Radiowellen, so Marco Maier stellvertretender VAUNET-Vorstandsvorsitzender in einem medienpolitik.net-Gespräch. Laut den Ergebnissen der aktuellen ma-Analyse Audi I 2022 erreichten klassische Radioangebote pro Werktag – montags bis freitags – rund 74Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. DAB+ komme auf eine Tagesreichweite von 11,9 Prozent und 11 Prozent der Hörer nutzen IP-basierte Audioangebote (Webradio). „Damit ist der Vorsprung bei den terrestrischen Verbreitungswegen von UKW auf DAB+ weiterhin enorm“, der Geschäftsführer von Radio/Tele FFH. Bei der jüngsten Abstimmung im „Digitalradio Board“ hatte sich die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab hatte für den DAB-Ausbau stark gemacht. Marco Maier kritisiert im Interview jedoch fehlende Voraussetzungen durch die Länder und den Bund: Der Zusatzaufwand für den Umstieg auf DAB+ sei für die Privatradios über Werbung nicht zu finanzieren. Das Digitalradio-Board hatte 2021 deshalb eine DAB+ -Infrastrukturförderung von jährlich ca. 60 Mio. Euro als angemessen erachtet.
[mehr…]
ANGA: Internetzugangsanbieter haften grundsätzlich nicht für die Inhalte / Game: Abbau bürokratischer Hürden bei der Förderung
27.01.2022. Fragen an Dr. Andrea Huber, Geschäftsführerin, ANGA und Felix Falk, Geschäftsführer game - Verband der deutschen Games-Branche
Für die ANGA, gibt es in diesem Jahr drei prioritäre Themen: Die Umsetzung des Medienstaatsvertrages, die Verantwortlichkeit von Internetzugangsanbietern für illegale Inhalte sowie die nächste Novellierung des Filmförderungsgesetzes. Der Digital Services Act der EU-Kommission werde unter anderem die E-Commerce-Richtlinie ablösen, so die Geschäftsführerin Dr. Andrea Huber, die ein System der abgestuften Verantwortlichkeit für Internetinhalte begründet habe. Danach haften Internetzugangsanbieter grundsätzlich nicht für die Inhalte, die über ihre Netze übertragen werden. „Wir erwarten“, so die ANGA, „dass der DSA diesen Ansatz beibehalten wird“. Auf nationaler Ebene zeigten aktuelle Entwicklungen, dass es jedoch zunehmend Ausnahmen von dem genannten Grundsatz gäbe.
Dem game, dem Verband der Deutschen Games-Branche ist es vor allem wichtig, dass die im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP genannten Ziele konsequent umgesetzt werden. „Für die Games-Branche bedeutet dies vor allem die Verstetigung der Games-Förderung und die Stärkung des Games-Standorts Deutschland“, so der Geschäftsführer Felix Falk. Games spielten seit vielen Jahren gesellschaftlich, kulturell, wirtschaftlich und technologisch eine immer größere Rolle in den unterschiedlichsten Bereichen. Dieses Potenzial müsse von der Politik noch besser gefördert und genutzt werden.
[mehr…]
In zehn Jahren könnte der Hörfunk von der Produktion bis zum Empfang durchgängig digital sein
19.07.2021. Interview mit Helmut G. Bauer, Rechtsanwalt
Am 1. August 2011 wurde in Regensburg der Startknopf für den ersten bundesweiten DAB+– Multiplex gedrückt. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der DAB+-Radioprogramme und der DAB +Radiogeräte vervielfacht. Immer mehr Menschen hören inzwischen Radio über DAB+ und das Internet. Die UKW-Radionutzung geht schrittweise zurück. Anlass für einen Rückblick und um einen Ausblick zu wagen. Helmut G. Bauer hat diese Entwicklung von Anfang an begleitet.
Media Broadcast baut zweites bundesweites Digitalradionetz für 67 Millionen Hörer
02.10.2020. Interview mit Arnold Stender, Geschäftsführer Media Broadcast
Media Broadcast errichtet gegenwärtig das Sendernetz für die zweite nationale DAB+ Plattform. Danach sollen rund 67 Millionen Hörer bis zu 16 Programme über die Plattform von Antenne Deutschland mobil empfangen können. Über 71 Standorte werden somit rund 83 Prozent der Bevölkerung versorgt. Je nach Region werden die Programme auf unterschiedlichen Frequenzen übertragen. DAB+ Radiogeräte wechseln automatisch auf den Kanal mit dem jeweils besten lokalen Empfang, so dass für den Hörer ein bundesweit durchgängiger Empfang sichergestellt wird. Bereits in der ersten Ausbaustufe des neuen nationalen Sendernetzes wird von 71 Standorten gesendet. Diese Standorte werden alle zum Sendestart im Oktober 2020 oder in Einzelfällen kurz danach in Betrieb gehen. Ein weiterer Ausbau ist mit steigender DAB+ Nutzung im Laufe der kommenden Jahre geplant. „Wir glauben“, so Arnold Stender, Geschäftsführer Media Broadcast, in einem medienpolitik.net-Interview, dass die zweite bundesweite Plattform mit ihren attraktiven Programmen ein wichtiger Baustein für den Erfolg von DAB+ sein wird.
Die Hälfte der technischen Betriebe der Filmwirtschaft rechnet mit Umsatzeinbußen von ca. 40 Prozent
29.09.2020. Interview mit Stefan Hoff, Vorstandsvorsitzender des Verbands Technischer Betriebe für Film & Fernsehen (VTFF)
In einer Live-Online-Befragung während der virtuellen Mitgliederversammlung des VTFF haben die Mitglieder ihre Einschätzungen zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie angegeben. Fast die Hälfte der VTFF-Mitglieder erwarten für das Jahr 2020 Umsatzeinbußen von um die 40 Prozent, ein Drittel rechnet mit 11-25 Prozent und weniger als ein Viertel hofft, ohne größere negative Auswirkungen durch die Krise zu kommen. Die Hauptursache für die Einbußen sind weniger Aufträge, wovon über 60 Prozent der Mitglieder betroffen sind. Zusätzlich wird über die Hälfte der Unternehmen von erhöhtem Aufwand für Corona-Schutzmaßnahmen belastet. Außerdem stellt ein Viertel eine niedrigere Bezahlung als vor der Krise fest. Insgesamt erwarten daher zwei Drittel der Mitglieder, dass sie sich verändern oder gar verkleinern müssen. Um überhaupt noch weitermachen zu können, sind die staatlichen Corona-Hilfen für die meisten Unternehmen unerlässlich: über 90 Prozent der Mitglieder nehmen Kurzarbeitergeld in Anspruch, etwa die Hälfte hat zusätzliche Kredite aufgenommen, fast ein Drittel beantragt Überbrückungshilfe und ein Drittel erhält Zuschüsse und sonstigen Förderungen.
[mehr…]
MDR Media nimmt am 1. September in Erfurt den Betrieb auf
27.08.2020. Interview mit Boris Lochthofen, Direktor des Landesfunkhausen Thüringen des MDR und Sprecher der MDR-Media-Geschäftsführung
Am 1. September 2020 werden die MDR-Beteiligungen – MDR Werbung GmbH (MDRW) und Drefa Media Holding GmbH (Drefa), in denen die Dreiländeranstalt ihre Vermarktungs- und Technikaktivitäten bündelt – in Erfurt zur gemeinsamen MDR Media fusionieren. Damit folgt der MDR auch der KEF-Empfehlung die Beteiligungsstrukturen weiter zu verschlanken und noch mehr Synergien zu erzeugen. Die ca. 100 Mitarbeiter der Holding werden in einen neuen Bauabschnitt des Kindermedienzentrums Erfurt einziehen, der Ende 2021 fertiggestellt sein soll. Die Drefa beschäftigt insgesamt ca. 600 Mitarbeiter in ihren insgesamt 13 Beteiligungen. In den vergangenen Jahren erwirtschaften Drefa und MDR Werbung durchschnittlich einen kumulierten Jahresumsatz von ca. 80 Millionen Euro. Mit der Fusion werde der Aufwand deutlich reduziert, betont der neue Sprecher der MDR-Media-Geschäftsführung. „Aber wir streben auch mittel- und langfristige Synergieeffekte durch eine Effizienzsteigerung an“, erläutert Boris Lochthofen. Lochthofen, der zugleich Direktor des Thüringer Landesfunkhauses des MDR ist, kündigte „einen fairen Umgang“ mit freien Dienstleister und Produzenten an. Dazu gehörten Transparenz über Ressourcen, über die der MDR verfüge, und hinsichtlich der Möglichkeiten, für den MDR Programm zu machen.
Mediatheken sind durch Smart TV für den Nutzer attraktiv geworden
05.09.18 Interview mit Dr. Andreas Bereczky, Produktionsdirektor des ZDF
Seit 2004 ist Dr. Andreas Bereczky Produktionsdirektor des ZDF und somit für den Ablauf des Produktions- und Sendebetriebs, die Bildgestaltung sowie die IT des Fernsehsenders zuständig. Unter seiner Leitung wurde die Digitalisierung [mehr…]