Deep Packet Inspection
Abgekürzt DPI, ist eine Technologie der Netzwerktechnik, Internetpakete näher zu untersuchen und zu analysieren. Die Datenpakete haben wie ein Brief eine Außenhülle, die die wichtigsten Informationen beinhaltet, damit das jeweilige Paket im Internet auch seinen Weg zum Empfänger findet. Die „tief gehende Paketanalyse“ , ist jedoch eine Technologie, die den digitalen Brief öffnet und auch das Innere scannt und analysiert. Daher sprechen manche beim DPI auch vom Nacktscanner fürs Internet. Auch die Begriffe complete packet inspection oder Information eXtraction (IX) stehen für das Verfahren.
Es wird meist von Providern, oft im Auftrag von Regierungen, angewendet, um einzelne Dienste bevorzugt zu behandeln oder auch ganz auszusperren. Deep Packet Inspection ist daher stark umstritten, da mit ihrer Hilfe die Inhalte der Datenpakete in Echtzeit manipuliert werden können und somit zur Vorratsdatenspeicherung, zum Ausspionieren von Informationen und zur Internetzensur verwendet werden kann. Das Prinzip verletzt damit die Kriterien der Netzneutralität.
Die Koalition von CDU/CSU und SPD will laut dem 2013 geschlossenen Koalitionsvertrag „Deep Packet Inspection (DPI) zur Diskriminierung von Diensten oder Überwachung der Nutzerinnen und Nutzer […] gesetzlich untersagen.“
Eine wissenschaftliche Untersuchung zur Rechtmäßigkeit der „Deep Packet Inspection“ von Mark Bedner, Universität Kassel, 2009, können Sie hier nachlesen.
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WP Glossary Term Usage
- Internetprovider sehen sich nicht in der Verantwortung bei Online-Piraterie
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