
Europäische Sender und internationale Streaminganbieter wie Netflix, Amazon Prime oder Disney haben 2022 insgesamt 20,8 Milliarden Euro für exklusiven Content aus Europa ausgegeben, analysiert die Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle. Seit 2014 wurde Jahr für Jahr mehr in europäische Inhalte investiert. Nur 2020, im ersten Corona-Pandemiejahr, reduzierten sich die entsprechenden Ausgaben von 16,3 auf 15,8 Milliarden Euro. 2021 lagen sie wieder bei 18,3 Milliarden Euro. Seit 2018 müssen, laut EU-Richtlinie, 30 Prozent des hier nutzbaren Contents der Plattformen aus Europa kommen. Die Ausgaben der SVOD-Anbieter für europäische Inhalte sind laut Studie stärker gestiegen als die entsprechenden Einnahmen.
Die Gesamtausgaben für europäische Originalwerke (ohne Nachrichten- und Sportrechte) beliefen sich im Jahr 2022 auf 20,8 Mrd. EUR, was einen starken Aufschwung nach der COVID-19-Krise widerspiegelt. Die Ausgaben globaler Streamer stiegen im Jahr 2022 stark an (+70 % gegenüber 2021 mit 4,9 Mrd. EUR) und machten 24 Prozent aller Ausgaben für europäische Originalinhalte aus. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Wachstum anhalten wird, da einige Streamer angekündigt haben, ihre Investitionen in Inhalte außerhalb der USA zu begrenzen.
Unter den weltweiten Streamern entfielen etwa 45 Prozent der Streamer-Ausgaben für europäische Originalinhalte auf Netflix, ein Rückgang gegenüber 58 Prozent im Jahr 2021, da andere SVOD-Dienste, insbesondere Amazon Prime, ihre Investitionen erhöhten. Der Löwenanteil (83 %) entfällt jedoch immer noch auf die Skriptprogrammierung.
Die weltweiten Streamer-Ausgaben haben die Broadcaster-Ausgaben nicht ersetzt. Im Gegenteil: Die Sender steigerten ihre Ausgaben zumindest bis zur Pandemie schneller als vor dem Eintritt der globalen Streamer in den europäischen Markt. Dieser Anstieg der Rundfunkausgaben wurde von privaten Gruppen vorangetrieben, obwohl gleichzeitig ein starker Anstieg der Kosten für Sportrechte zu verzeichnen war.
Originalinhalte machen 35 Prozent der Rundfunkausgaben aus, gefolgt von Sportrechten und erworbenen Programmen, die fast gleichauf sind (28 % bzw. 26 %). Aber Sportrechte stehen hinsichtlich der Content-Ausgaben privater Sender an erster Stelle und sie wuchsen deutlich schneller als jede andere Programmkategorie. Originalinhalte machten im Jahr 2022 45 Prozent der Ausgaben für europäische Inhalte aus.
Im Laufe der Zeit sind die Ausgaben der Streamer sowohl für den Erwerb als auch für die Beauftragung europäischer Originalinhalte gestiegen. Dennoch spielen öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten in mehreren Ländern (z. B. Dänemark, Deutschland, Belgien oder den Niederlanden) eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Originalinhalten. In Polen, Italien und Frankreich hingegen sind private Sender führend.
Auf Großbritannien und Spanien entfielen zusammen 37 Prozent der Ausgaben globaler Streamer für europäische Originalinhalte. Besonders hoch ist der Anteil globaler Streamer an den Ausgaben für Originalinhalte in Spanien (über 50 %) und in geringerem Maße im Vereinigten Königreich, Italien, Dänemark und Schweden.
Sowohl private als auch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten erhöhten ihre Investitionen in Originalinhalte, wahrscheinlich auf Kosten von Akquisitionen. Im Laufe der Zeit sind die Ausgaben der Streamer sowohl für den Erwerb als auch für die Beauftragung europäischer Originalinhalte gestiegen. Originalinhalte machten im Jahr 2022 45 Prozent der Ausgaben für europäische Inhalte aus.